Bericht der Vilsbiburger Zeitung vom 28.10.2005

Bericht der Vilsbiburger Zeitung vom 24.10.2005

 

Projekttag "Lebensraum Hecke"

 

Drei Grundschulklassen sorgten durch Pflanzungen für eine blühende Zukunft

 

Vilsbiburg. 70 Grundschulkinder tummelten sich am Montagvormittag im Naturerfahrungsraum am Rettenbach mit einem großen Vorhaben: Sie pflanzten dort 200 Meter Hecke an. Zum Abschluss der Pflanzsaison wurde der Naturlehrpfad um 250 Wildheckenpflanzen bereichert. Robert Beringer, Lehrer in Eggenfelden und Initiator der Agenda 21 "Für eine blühende Zukunft", ist beseelt von der Aufgabe, Kinder und Jugendliche für die Natur ebenso zu begeistern.

 

Drei Schulklassen machten sich also, ordentlich ausgestattet mit Spaten, Eimern und Gummistiefeln, unter fachkundiger Anleitung ans Pflanzen. Stadtgärtner Bernhard Weindl, Helmut Naneder, Beauftragter des Landkreises für Naturschutz und Landschaftspflege, Robert Beringer und alle Klassenlehrer packten mit an und in drei Stunden war das Werk vollbracht: Die Wildrosenhecke, die Fruchthecke für Vögel, eine Futterhecke für Säuger und eine Insektenfutterhecke waren angelegt.
Im Naturerfahrungsraum sollen ausschließlich heimische Gehölze ihren Platz finden. Beringer: "Die Kinder sollen animiert werden, Pflanzen und Tiere unseres Kulturraums kennen zu lernen und zu beobachten. Das zu erhalten ist ein vordringliches Anliegen." Und so hat er liebevoll den Naturlehrpfad mit 15 Schautafeln ausgestattet, um Blätter, Bäume, Vögel, Insekten, Schlangen und allerlei anderes Kleingetier bestimmen und vergleichen zu können.
Stolz sind Beringer und Naneder beispielsweise auch darauf, dass sich im Rettenbach die gemeine Bachmuschel angesiedelt hat. Im gesamten Landkreis sei dies erst zum zweiten Mal gelungen.
Kürzlich wurde ein kleiner Weiher angelegt, der nun ebenfalls bepflanzt wurde. Im Winter soll er erst einmal den Eisstockschützen erfreuen, bevor im Frühjahr dann Iris und Lilien diverse Libellen anlocken werden.
Träger des etwa zwei Hektar großen Geländes ist die Stadt Vilsbiburg. Bürgermeister Helmut Haider begutachtete deshalb ebenfalls die Pflanzaktion und spendierte den Akteuren eine Brotzeit. Die Grundschulklassen besuchen regelmäßig den Naturerfahrungsraum. Beringer schätzte, dass sich seit Bestehen des Lehrpfads am Rettenbach, also in den Jahren 2004 und 2005, über 2 000 Kinder mit der Natur in dieser Form beschäftigt haben.
Beispielsweise hat Beringer mit einem quadratischen Holzgestell einen kleinen Ausschnitt an Pflanzen eingekreist und an die Besucher die Aufforderung gerichtet: hinschauen, anfassen und herausfinden, wie viele verschiedene Pflanzen hier wachsen. Die engagierten Menschen um Beringer wollen Kindern Artenvielfalt nahe bringen und sie erhalten, denn, so Beringer, "alle 20 Minuten verschwindet weltweit unwiederbringlich eine Art."