Effizient Heizen mit Solarenergie

Effizient Heizen mit Solarenergie

Verstehen durch Fühlen: Helmut Brunner zeigt den Zuhörern die gute Isolation des Vakuums, das die Röhrenkollektoren einhüllt, anhand eines Vergleichs mit dem Wasserglas: Siedendes Wasser im Innern „lässt die Außenwand der Röhre kalt“ – und umgekehrt kann das Wasser innen bei Kälte nicht gefrieren.

Der VHS-Klimaschutz-Vortrag zum solaren Heizen im Rahmen des Klimadialogs Vilsbiburg stieß auf gute Resonanz. Thomas Brunner konnte dank seiner Berufserfahrung auf diesem Fachgebiet überzeugen. Sein Repertoire erstreckte sich über alle Formen von Heizsystem, mit dem Schwerpunkt auf leistungsfähige Solarkollektoren samt nachgelagerter Haustechnik.

 

„Heizen mit Sonne und heimischen Energieträgern ist die Zukunft“ ist Thomas Brunner überzeugt. Er stellt jedem seine individuelle Anlagenkombination zusammen, angepasst an das Haus, dessen Lage und die Verbrauchsgewohnheiten der Bewohner. Der Meister im Installateur- und Heizungsbauerhandwerk kreiert auch ausgefallene Lösungen und setzt auf langlebige Produkte und sichere Funktion. Dabei gibt er eine besondere Sicherheit mit: „Ich verbaue nichts, was ich nicht schon selber bei mir ausprobiert habe“. Aus langjähriger Erfahrung empfiehlt er bei Solaranlagen zur Wassererwärmung nicht die eher günstigeren Flachkollektoren, sondern die effektiveren Vakuumröhrenkollektoren, da sie auch im Winterhalbjahr oder bei bewölktem Himmel noch so manche Schwach-Sonnenstunde real nutzen können und deutlich höhere Temperaturen in den Speicher bringen. „Vakuum-Röhren-Kollektoren kann man auch ohne Frostschutzmittel betreiben und auf lange Sicht sind sie dank ihrer Effizienz trotz des höheren Preises auch wirtschaftlich die bessere Lösung, so der Experte.

 

Wertschöpfung in der Region halten

 

Bei Warmwasserspeichern plädiert Brunner auf so genannte „Frischwasser-Puffer-Speicher“, wo mittels eines Plattenwärmetauschers die jeweilige Bedarfsmenge kurzfristig und damit immer frisch bereitgestellt wird. Bei der Wahl der ergänzenden Wärmequelle für die Wintermonate rät er zu einem Pelletofen, bevorzugt zu einer Wärmepumpe, da diese meist eine zu geringe Stromeffizienz hätten. Moderne Pelletheizkessel sind komfortabel, beispielsweise müsse man den Aschebehälter dank optimierter Verbrennung nur mehr einmal in der Heizsaison leeren. Auch können diese heute großteils aus der Ferne gewartet werden. Mit der richtigen Kombination könne man den gesamten Brauchwasser- und Wärmebedarf decken, bei günstigen Betriebskosten und klimaschonender Herstellung. „Für Holzpellets wurde noch kein Baum umgehauen“, widerspricht Brunner der Argumentation des Ressourcenverbrauchs, denn der Rohstoff wäre bis dato ausschließlich Abfall von Sägewerken. Dazu komme die laufende Erneuerbarkeit von Holz gegenüber Öl sowie die Wertschöpfung in der Region, die für dessen Vorzüglichkeit sprechen würden. Zudem können alle erneuerbaren Energieträger trotz des derzeitigen Tiefpreises von Öl und Gas diesen Paroli bieten. Holzheizanlagen wären zwar in der Anschaffung teurer, doch staatliche Zuschüsse können einiges kompensieren.

 

Erst zur Beratung, dann in die Investition

 

Klimaschutzmanager Straßer ergänzte, dass er und die Energiefachberater von Vilsbiburg bei allen Fragen zu Energie und Sanierung gerne beratend zur Seite stehen. Vor einer beabsichtigten Heizungserneuerung sollte immer geprüft werden, ob der Heizbedarf mittels einer Wärmedämmung reduziert werden könne. Hier hilft die neutrale Fachberatung, die von Seiten der Stadt Vilsbiburg kostenfrei angeboten wird, um Fehlinvestitionen zu vermeiden und den Hauseigentümer zur passend dimensionierten Anlage bringen.