Am Klimaschutzkonzept von 2010 konnten sich Stadtrat und Verwaltung bisher orientieren sowie an weiteren einschlägigen Konzepten, wie beispielsweise für Elektromobilität im Jahr 2018. Doch dieses war nicht mehr aktuell, zum einen wegen der bereits umgesetzten Maßnahmen, zum anderen wegen neuer Erkenntnisse und heute höherer staatlicher Anforderungen, abgeleitet vom Klimaschutzübereinkommen von Paris und weiterer gesetzlicher Vorgaben. Der Stadtrat hatte sich daher für die Fortführung des Klimaschutzkonzeptes über ein Folgekonzept entschieden, das von Seiten des Bundes als „Vorreiterkonzept“ bezeichnet wird, da nur Vorreiter im Klimaschutz, wie die Stadt Vilsbiburg, dafür gefördert werden. Als Voraussetzungen dafür musste der Stadtrat die schrittweise Umsetzung des neuen Aktionsplans und der konkreten Ziele beschließen: Die Treibhausgasneutralität der Stadt Vilsbiburg bis zum Jahr 2040 sowie die der städtischen Verwaltung mit ihren Einrichtungen bis 2035.
Bewährtes fortführen und neue Ziele wagen
Aufgebaut werden soll auf schon umgesetzten Maßnahmen, wie beispielsweise dem Bürgersolarfeld, das im vergangenen Jahr von 6 auf 15 Megawatt erweitert wurde oder Einspar- und Energieeffizienzmaßnahmen mittels Beratung und Förderung im Bau- und Wohnbereich, klimafreundlicher Mobilität sowie Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit zu allen Energie- und Klimaschutzfragen. „Diese Handlungsfelder behalten wir bei, da sie alle Bürger einbinden, denn nur miteinander können wir klimaneutral werden“, sagt Klimaschutzmanager Georg Straßer, der in diesem Kontext auch die Fotovoltaik samt Stromspeichern weiter forcieren wird, wie auch die Modernisierung von Heizanlagen, hin zu Erneuerbaren mit mehr Effizienz. „Wir handeln nach dem Motto - fördern und überzeugen, statt fordern und anmahnen“ und bezieht sich hier auf städtische Förderungen samt kostenfreier Beratungen und finanzieller Vorteile für Private, aber auch für Firmen. Neben den langfristigen Spareffekten, die aus Sanierungs- und Erneuerungsinvestitionen bei Strom- und Heizanlagen oder der Elektromobilität resultieren, würden auch Berater, Handel und Handwerk sowie Banken der Region davon profitieren.
Beteiligung aller ist gefragt
Neu in diesem Klimaschutzkonzept 2.0, das vom Fachbüro B.A.U.M. Consult zusammen mit den Bürgern und einem eigens eingerichteten Klimabeirat im letzten Jahr erstellt wurde, ist, „dass wir jetzt vom Ziel her gedacht haben“, erklärt Straßer: Nicht mehr „wo können wir Emissionen reduzieren und wie weit kommen wir damit?“, sondern „wie erreichen wir Treibhausgasneutralität und was müssen wir dafür verändern?“ Entscheidend für den Erfolg der genannten Ziele sei, dass sich alle beteiligen: Die Verwaltung mit ihren Einrichtungen, unsere heimischen Betriebe und schließlich alle Bürgerinnen und Bürger in den Sektoren Wärme, Strom und Verkehr. Das neue Klimaschutzkonzept wird hiermit (siehe download) veröffentlicht, kann aber auch beim Klimaschutzmanager bezogen werden: strasser@vilsbiburg.de, Tel. 305-160.