Text: Vilsbiburger Zeitung, 06.12.2022.

Manfred-Paech-Jugendsportpreis 2021 - Max Fertl

Manfred-Paech-Jugendsportpreis 2021 - Bürgermeisterin Sibylle Entwistle, Preisträger Max Fertl und Laudatoren Baskets-Trainer Jodi Kreutzer und ...Manfred-Paech-Jugendsportpreis 2021 - Bürgermeisterin Sibylle Entwistle, Preisträger Max Fertl und Laudatoren Baskets-Trainer Jodi Kreutzer und 3x3-Landestrainer des Bayerischen Basketball-Verbandes Simon Bertram.

Bürgermeisterin Sibylle Entwistle, Preisträger Max Fertl und Laudatoren Baskets-Trainer Jodi Kreutzer und 3x3-Landestrainer des Bayerischen Basketball-Verbandes Simon Bertram.

Junger Sportler mit tollem Charakter

Jugendsportpreis für Max Fertl, einen der besten Nachwuchs-Basketballer Bayerns

 

Vilsbiburg. 3x3-Bayernauswahl- Spieler, zweitbester Dreierwerfer in der U16-Bayernliga, drittbester Werfer im Spiel: Das große Basketball-Talent Max Fertl wurde am vergangenen Donnerstagabend in der Aula der Mittelschule mit dem Manfred Paech Jugendsportpreis ausgezeichnet. In ihrer Laudatio schilderten Simon Bertram, 3x3-Landestrainer des bayerischen Basketball-Verbands, und Baskets-Cheftrainer Jodi Kreutzer den 16-Jährigen als einen außergewöhnlichen jungen Sportler mit tollem Charakter, Teamfähigkeit und Leadership, immer absolut fair, leistungsbereit und in der Lage, mit Erfolg und Misserfolg gleichermaßen gut umzugehen.

 

„It’s not how big you are, it’s how big you play!“ (Es kommt nicht darauf an, wie groß du bist, sondern wie groß du spielst!) An dieses Zitat von John Wooden, dem mit Abstand erfolgreichsten Trainer der amerikanischen Basketballliga NBL, erinnerte sich Simon Bertam, als er Max Fertl das erste Mal auf dem Spielfeld sah: „Da war ein junger Mann, der trotz seiner für Basketball-Verhältnisse geringen Größe aus der Masse herausstach. Er spielte furchtlos, schnell, unglaublich intensiv und war obendrein noch ein toller Mitspieler“, sagte Bertram.

 

Einen ähnlich Eindruck hatte der heutige Headcoach der Baskets Vilsbiburg, Jodi Kreutzer, als er den damals Achtjährigen nach einem Baskets-Spiel zusammen mit zwei Freundinnen im Spiel mit dem (viel zu großen) Basketball beobachtete: Spontan habe er dem Trio eine Dribbelübung angeboten und festgestellt: Er hat ein „unglaubliches Ballgefühl, koordinative Fähigkeiten aber vor allem eine absolute Lernwilligkeit. Als Trainer sagt man einmal was, der Max versucht es sofort umzusetzen und verinnerlicht es. Seine Entwicklungsgeschwindigkeit ist enorm.“ Das sei bis heute so geblieben.

 

Sondertraining noch vor Schulbeginn

Als das junge Basketball-Talent zehn Jahre alt war, trainierte Kreutzer zusammen mit Josi Leierseder das U 12-Team. Dreimal pro Woche war Mannschaftstraining, zusätzlich hat er sich mit Max Fertl und anderen einmal die Woche vor Schulbeginn in der Ballsporthalle getroffen und mit ihm ein Sondertraining gemacht: „Dazu sind nur wenige bereit“, sagte Kreutzer.

 

Nach und nach kamen die ersten Erfolge. Das Team spielte damals in der U 12-Bezirksoberliga, der höchsten Spielklasse in Nieder- und Oberbayern und hatte die Jugendteams des FC Bayern München oder des TSV Rosenheim als Gegner. Sie waren am Ende der Saison Sechster, „und mit etwas Abstand muss man erkennen, dass das für unsere Verhältnisse mit unserem kleinen Einzugsgebiet richtig gut war“. Als die Vilsbiburger in die Landesliga aufstiegen, war der Fertl Max auch gegen Gegner, die zwei Jahre älter waren, ein entscheidender Faktor, erinnerte sich Kreutzer: „Zum Saisonende war er mit 34 Punkten pro Spiel bester Werfer der gesamten Liga.“

 

Und so kam es, dass der junge Mann den Sprung in die Oberbayern-Auswahl schaffte, also als einer der zwölf besten Spieler aus Ober- und Niederbayern inklusive München vor den Augen der Bayernauswahl-Trainer spielte. Beim ersten Mal sei Max der einzige aus dem Jahrgang 2006 gewesen, „die anderen waren alle ein Jahr älter“.

 

Dann kam Corona, das wie alle anderen auch den Basketballsport ausbremste. Als Trainer habe er seine Jungs motiviert, zum Laufen zu gehen, erzählte Kreutzer. Bald sei der Max Kilometerzeiten unter vier Minuten gelaufen, „und ich hatte kurzzeitig Bammel, ihn an die Leichtathleten zu verlieren“.

 

Es fasziniert mich, das Spiel zu verstehen

Die Sorge war unbegründet, weil er seit dem sechsten Lebensjahr in jeder freien Minute Basketball spielt, wie Max Fertl später in seiner Dankesrede sagte. Er schätze die Schnelligkeit des Spiels und die verschiedenen Techniken im Umgang mit dem Ball: „Außerdem fasziniert es mich, das Spiel zu verstehen und den Gegner lesen zu können.“

 

Damit gelingt es dem jungen Basketballer, sich auch gegen größere und ältere Gegner durchzusetzen. Als es um die Kaderplanung für die 3x3 Bayernauswahl ging, lud Simon Bertram auch Max Fertl zu den Sichtungsturnieren mit den Besten seines Jahrgangs ein. 3x3 ist eine Variante des Basketball, bei der drei Spieler je Team auf einen Korb spielen. Bertram wollte sehen, wie er sich gegen die Spieler aus den Leistungsprogrammen der großen Clubs schlägt. Und obwohl er ihm vorab eigentlich wenig Chancen einräumte, bewies Max Fertl seine Hartnäckigkeit und fuhr als einer der besten Acht aus Bayern zum 3x3 Weekend nach Bad Hersfeld, dem Stelldichein der besten Nachwuchs-Basketballspieler aus allen Landesverbänden Deutschlands, und zeigte, „dass er größer spielen kann, als er ist“, sagte Bertram: „Auch wenn er nicht von ihnen nominiert wurde, wissen alle Bundestrainer mittlerweile, wer Max Fertl ist.“

 

Seit zehn Jahren spiele er jetzt bei den Baskets und er sei dankbar für die Möglichkeiten und die große Unterstützung im Verein, erwiderte der neue Jugendsportpreisträger, nachdem ihm Bürgermeisterin Sibylle Entwistle den mit 500 Euro dotierten Preis samt Medaille und Urkunde überreicht hatte. „Ich fühle mich dort so wohl, weil ich mit meinen Freunden meinen Lieblingssport ausüben kann.“ Mit einigen spiele er seit der U 10, mit vielen seit der U 12 zusammen. „Ich finde, wir sind eine ganz besondere Mannschaft und vor allem sind wir Freunde.“ Freunde, die auch vollständig zur Preisverleihung gekommen sind.

 

Mit dem Dank an die Eltern, „die sehr viel Zeit in den Sporthallen verbracht haben“, an die verschiedenen Trainer und vor allem an Jodi Kreutzer, der ihn nicht nur auf dem Feld, sondern auch in Schul-Dingen gepusht hat, endete er: „Ich freue mich auf das nächste Training.“

 

  • Manfred Paech Jugendsportpreis
    Wie Bürgermeisterin Sibylle Entwistle erläuterte, ist der Preis eine Auszeichnung für sportliche Leistungen von Nachwuchs-Talenten, die über das normale Maß hinausgehen und besonderes Engagement, Leistungswillen und -bereitschaft erfordern.

Grossansicht in neuem Fenster: Manfred-Paech-Jugendsportpreis 2021 - Max Fertl bei seiner Dankesrede.

Max Fertl bei seiner Dankesrede.

Grossansicht in neuem Fenster: Manfred-Paech-Jugendsportpreis 2021 - Bürgermeisterin Sibylle Entwistle überreicht Basketballer Max Fertl den Manfred-Paech-Jugendsportpreis.

Bürgermeisterin Sibylle Entwistle überreicht Basketballer Max Fertl den Manfred-Paech-Jugendsportpreis.

Grossansicht in neuem Fenster: Manfred-Paech-Jugendsportpreis 2021 - Das „Testbild-Ensemble“ sorgte für den musikalischen Rahmen.

Das „Testbild-Ensemble“ sorgte für den musikalischen Rahmen.