Regisseur Frank Farenski richtet seine Botschaft persönlich vor Ort an sein Publikum, mittels charismatischer Protagonisten, die sich persönlich für Veränderungen engagieren – und überzeugen.
Der vollbesetzte Kinosaal spiegelte das persönliche Engagement der Vilsbiburger Bürger zur Projektionswand, vor der Regisseur Frank Farenski, Kinobetreiber Andreas Fläxl und Regional- und Klimaschutzmanager Georg Straßer ihre Beweggründe und Aktivitäten in Sachen Klimaschutz im Anschluss an den Film postulierten. Farenski zeigt in seinem nunmehr fünften Film anschaulich, aktuell und humorvoll, wie die Energiewende von unten her erfolgt: dezentral und regional. Er greift die Geschichten von einfachen Menschen auf, die ihren ganz persönlichen Beitrag zur Energiewende selbst in die Hand nehmen und verwebt dabei Personen und Schauplätze zu einem authentischen Zeitdokument. Im Film werden Beispiele gezeigt, wie sich die Energiekosten durch eine eigene Photovoltaikanlage, Stromspeicher, Wärmepumpe und E-Mobilität tatsächlich auf null reduzieren lassen. Natürlich muss zunächst in die Technik investiert werden, aber schon in der knapp zehnjährigen Abzahlung der Kredite wird Geld eingespart: Die laufende Rate ist niedriger, als die bisherigen Kosten für den Bezug von fossiler Energie. Und nach 10 Jahren ist die Energie dann frei zur Verfügung. „Eine weitere ökonomische Komponente für die Bürger und Unternehmer ist, dass die CO2-Emission durch Gas oder Öl schon jetzt besteuert werden, ab 2027 kommt noch eine europäische CO2 Steuer dazu. Wer heute sein Gebäude auf Eigenenergie umrüstet, braucht all diese CO2-Steuern heute und in Zukunft nicht zu bezahlen“, so Farenski.
Kinobetreiber Andreas Fläxl – wie sein Vater Paul ein „Überzeugungstäter“ in Sachen Energiewende - zeigte auf, was man an diesem Lichtspielort dafür unternehme. PV-Anlagen mit 150 Kilowatt auf Dach und Fassade liefern den regenerativen Strom, dazu erfolgte der Umstieg der Heizung von Gas auf eine Luft-Wasser-Wärmepumpe und ein Stromspeicher mit 188 KWh wird gerade installiert. Die Lüftungssteuerung wird digitalisiert, CO2-Sensoren modulieren die Motorstufen, das bringt Energie-Einsparungen bis zu 50% und neue Laser-Projektoren in allen Sälen sollen den Energieverbrauch um 75% mindern. Alle Systeme sind digital vernetzt, was den Eigenverbrauch zusätzlich minimiert.
Organisator Georg Straßer zeigte in der nachfolgenden Diskussion mit dem Publikum die Schwerpunkte des Klimaschutz-Engagements der Stadt Vilsbiburg auf: Die kostenfreie Beratung in allen Fragen der Energie - einschließlich Fotovoltaik - die jetzt mit dem Instrument eines Solarpotenzialkatasters vom Landkreis optimiert werde, soll vor allem mittels Sanierungsförderungen Energie einsparen sowie zu persönlichen Investitionen von Bürgern und Betrieben motivieren. Dazu käme eine neue Umstellungsförderung zu Solarheizungen, die in Kürze aufgelegt werde. Auch die Stadt baue ihre Erneuerbaren Energieanlagen laufend aus, in den nächsten Monaten werde das Bürgersolarfeld von sechs auf 14 Megawatt wachsen und die Stadtwerke böten Regionalstrom an und würden solchen auch hier erzeugen und beziehen. Straßer lädt alle ein, sich am Klimadialog konstruktiv zu beteiligen: im Rathaus, bei Vortragsabenden oder beim Runden Tisch Klimaschutz: klimatisch@vilsbiburg.de. Wer den Film im Kino verpasst hat, kann in YouTube von „Leben mit der Energiewende“ eine Sendung zum Kinofilm sehen. Farenski verteilte im Anschluss an den Film auch „Shownotes“: Eine Auflistung von Internetseiten zum Film an sich sowie Links zu praktischen Umrüstbeispielen für Häuser unterschiedlichen Alters. Diese können als Datei hier herunterladen.
