Dazu gehören beispielsweise das Bürgersolarfeld, das im kommenden Jahr von 6 auf 14 Megawatt erweitert wird - außerdem Einspar- und Energieeffizienzmaßnahmen mittels Beratung und Förderung im Bau- und Wohnbereich, klimafreundliche Mobilität sowie Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit zu allen Energie- und Klimaschutzfragen. Ein Schwerpunkt der Klimaschutzarbeit war von Anfang an: „Nur wenn möglichst viele Bürger und Firmen für die Themen Energiesparen, deren Effizienz steigern und für die Umstellung auf Erneuerbare Energie gewonnen werden, erreichen wir etwas, umfassend und nachhaltig“, erklärt Straßer die strategische Vorgehensweise. Und dass dieses auch so wahrgenommen wird, belegte kürzlich eine Befragung im Rahmen des Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzeptes (ISEK), wo die Bürger auf die Frage, was ihnen spontan an positiven Eigenschaften der Stadt auffällt, neben „Sportstadt“ und „familienfreundlich“ der Begriff „klimafreundlich“ genannt wurde. Klimaschutz müsse in alle Bereiche integriert werden und nicht isoliert angegangen werden, ist die Devise des Klimaschutzmanagers: „Predigen allein bringt nichts“, sagt er und ergänzt: „Wir handeln nach dem Motto - fördern und begeistern, statt fordern und anmahnen“ und bezieht sich hier auf städtische Förderungen samt kostenfreier Beratungen und finanzielle Vorteile für Private, aber auch für Firmen. Neben den langfristigen Spareffekten, die aus Sanierungs- und Erneuerungsinvestitionen bei Strom- und Heizanlagen oder der Elektromobilität resultieren, würden auch Berater, Handel und Handwerk sowie Banken der Region davon profitieren. Und hier sieht Straßer in seiner Eigenschaft als Regionalmanager, die auch Standortförderung einschließt, Synergieeffekte. Als kleines Resümee der letzten 12 Jahre stellt er fest: „Im Team mit unseren Klimaschutzbeauftragten und dem Klimatisch, den Energieberatern und freundlichen Verwaltungskollegen sowie aktiven Stadtwerken und einem aufgeschlossenen Stadtrat zur Seite, der die Klimakommune per se vertritt, macht die tägliche Arbeit dafür Freude.“
Vorreiterkonzept wird mit Bürgerbeteiligung erstellt
Am Klimaschutzkonzept von 2010 konnten sich Stadtrat und Verwaltung bisher orientieren sowie an weiteren einschlägigen Konzepten, wie beispielsweise für Elektromobilität im Jahr 2018. Doch dieses ist nicht mehr aktuell, zum einen wegen der bereits umgesetzten Maßnahmen, zum anderen wegen neuer Erkenntnisse und heute höherer staatlicher Anforderungen, abgeleitet vom Klimaschutzübereinkommen von Paris. Der Stadtrat hat daher die Fortführung des Klimaschutzkonzeptes über ein Folgekonzept, ein „Klimaschutzkonzept 2.0“ beschlossen, das von Seiten des Bundes als „Vorreiterkonzept“ bezeichnet wird, da nur Vorreiter im Klimaschutz, wie die Stadt Vilsbiburg, dafür gefördert werden. Die veranschlagten Gesamtkosten für das Vorreiterkonzept liegen bei 49.900 €, die Förderung von Seiten des Bundes beträgt 50%. Als Voraussetzungen dafür musste der Stadtrat die schrittweise Umsetzung des Aktionsplans und der konkreten Ziele beschließen:
1. Treibhausgasneutralität der Stadt Vilsbiburg bis zum Jahr 2040,
2. Treibhausgasneutralität der städtischen Verwaltung mit ihren Einrichtungen bis zum Jahr 2035.
Das Konzept wird jetzt im Laufe eines Jahres unter Beteiligung von Bürgern und Fachleuten erarbeitet, dazu wird ein Klimabeirat eingerichtet, der mitwirkt und gestaltet. Gleich zum Start wurde eine Bürgerversammlung dazu einberufen, in der das Fachbüro B.A.U.M. Consult den Rahmen vorgestellt hatte, Bürger ihre Ideen einbringen konnten und Klimaschutzmanager Georg Straßer die bisherige Arbeit samt Erfolge im Klimaschutz vorgestellt hat. Anregungen von Bürgerseite werden gerne entgegengenommen, entweder am Klimatisch, wo sich jeder aktiv beteiligen kann (klimatisch@vilsbiburg.de) oder direkt an strasser@vilsbiburg.de, Tel. 305-444.