Agenda 21 - Stromspartipps

Stromspartipps

Warmwasser

1. Oft stehen kleine Elektroboiler auf Dauerbetrieb. Wird aber z.B. nur einmal am Tag Warmwasser zum Abwasch gebraucht, dann ist es günstiger, den Boiler nur dafür einzuschalten und gleich wieder abzustellen, und zwar bevor man das Warmwasser ausfließen lässt. (Grundsätzlich ist es aber ökologisch sinnvoller, nicht einen Elektroboiler, sondern einen Gasdurchlauferhitzer zu verwenden.)

 

2. Wenn man mehrere Tage kein Warmwasser aus dem Badeboiler braucht, sollte man ihn ganz abstellen. Das Wasser (oft 100 l und mehr) kühlt nämlich trotz guter Isolierung ab, und dann wird automatisch nachgeheizt. Das Wasser beim nächsten Gebrauch ganz neu aufzuheizen kostet weniger Energie als das automatische Nachheizen über mehrere Tage.

 

3. Wenn man wählen kann, ob man Wasser mit Strom oder Gas erhitzt, sollte man sich immer für Gas entscheiden. Die eingesetzte Energie wird viel besser genutzt und man vermeidet so den Schadstoffausstoß, der bei der Stromproduktion entsteht.

 

Abwaschen/ Spülen
1. Es bringt nichts, wenn man fettiges Geschirr mit warmen Wasser einweicht und dann stehen lässt. Das Wasser kühlt nutzlos ab, und das Fett klebt genauso fest an den Tellern wie vorher. Die Energie für das warme Wasser ist verloren.
Besser: Die Essensreste vor dem Antrocknen grob mit kaltem Wasser abwaschen.


2. Eine Spülmaschine braucht eine bestimmte Strom- und Wassermenge, egal mit wie viel Geschirr sie gefüllt ist. Also: halb voll bedeutet doppelten Strom- und Wasserverbrauch.

 

Kochen

1. Elektroherd: Man kann die Platte, auf der z.B. Kartoffeln stehen, 4 Minuten vor dem Ende der Garzeit ausstellen. Die Platte ist so heiß, dass die Kartoffeln noch 2 Minuten bei 100 Grad kochen und 2 Minuten im fast noch 100 Grad heißen Wasser liegen und gar werden.


2. Wenn das Wasser im Kartoffeltopf kocht, sollte man den Herd so weit zurückdrehen, dass das Wasser gerade noch etwas sprudelt, d.h. 100 Grad hat. Lässt man den Herd auf höherer Stufe, wird das Wasser zwar mehr sprudeln, die Kartoffeln aber nicht eher gar werden. Wasser wird im normalen Kochtopf nie heißer als 100 Grad. Die zusätzliche Energie wird nur dazu verbraucht, das Wasser schneller zu verdampfen und im Zimmer zu verteilen.


3. Kocht man in einem Topf, ohne einen Deckel aufzulegen, muss man auf eine höhere Stufe schalten und verbraucht so wesentlich mehr Strom.


4. Wie viel Energie beim Kochen verbraucht wird, hängt weniger von der Menge der Kartoffeln, sondern mehr von der verwendeten Wassermenge ab. Kartoffeln oder Eier müssen nicht von Wasser bedeckt sein. Sie garen genau so im Wasserdampf über dem Wasser.


5. Hat man die Wahl, etwas auf der Kochplatte oder im Backrohr zuzubereiten, dann ist die Kochplatte viel günstiger. Das Backrohr braucht nämlich bis zu viermal mehr Energie.


6. Große Energieverluste entstehen, wenn das Backrohr schlecht abgedichtet ist, oder wenn man es zu häufig öffnet. Bei jedem Öffnen gehen 20% der Temperatur verloren.


7. Wenn ein Topfboden uneben ist, befindet sich immer Luft zwischen Boden und Kochplatte. Sie leitet die Wärme nur sehr schlecht von der Platte in den Topf. Die Kochzeit und damit der Stromverbrauch kann sich bis zu 40% erhöhen.


8. Braucht man heißes Wasser (etwa für Tee), lässt sich das im Schnellkocher mit weniger Energie erhitzen als auf dem elektrischen Kochherd oder in der Mikrowelle.


9. Der Schnellkochtopf spart eigentlich nur dann Strom, wenn größere Mengen (etwa ab 4 Personen) gekocht werden oder wenn lange Garzeiten (etwa beim Braten) notwendig sind.


10. Wenn man wegen ein paar Brötchen den Backofen anwirft, kann das bis 70 % mehr Strom verbrauchen als wenn man sie auf dem Toaster mit Brötchenaufsatz erwärmt.


11. Bei Brat- oder Backzeiten ab 40 Minuten, kann man 10 Minuten vor dem Ende das Backrohr abstellen. Die Restwärme reicht, und man spart eine Menge an Strom.


12. Vergleichbarer Jahresstromverbrauch fürs Kaffeekochen:
Kaffeemaschine: 50kWh 6,65 €
Schnellkocher: 63 kWh 8,37 €
Wasserkessel auf Elektroplatte 150 kWh 19,94 €
Und den Strom fürs Warmhalten kann man sich mit einer Thermoskanne sparen.


13. Wenn man für mehr als zwei Personen kocht, verbraucht das Garen von Speisen in der Mikrowelle deutlich mehr Strom als auf der Kochplatte. Bei mehr als vier Portionen dauert es auch länger (außerdem gibt es immer wieder warnende Stimmen: Werden die Lebensmittel durch die Strahlen nicht doch verändert, werden Menschen gefährdet?).


14. Einige Kochgewohnheiten können Kochsünden sein, weil sie den Stromverbrauch erhöhen.
Ungeeignetes Kochgeschirr 10 bis 15%
Schlecht genutzte Speicherwärme 10 bis 15%
Kochen ohne Deckel 2 bis 6%
Zuviel Kochwasser 5 bis 9%
Platten- und Topfgröße schlecht angepasst 5 bis 10%
Insgesamt: 32 bis 55%!


15. Das Vorheizen des Backofens kann bis zu 20% mehr Stromverbrauch bedeuten. Es ist auch nur in wenigen Fällen (z.B. bei empfindlichen Teigen) notwendig, obwohl es leider noch oft in vielen Backrezepten steht.


16. Bei kurzen Kochvorgängen, etwa dem Aufwärmen einer Speise, sollte man dünnwandiges Kochgeschirr verwenden. Bei dickwandigem Geschirr wird schon viel Energie für das Erhitzen des Topfes selber verbraucht.


17. Ökologisch sinnvoller ist es immer, mit Gas anstatt mit Strom zu kochen. Gas schadet der Umwelt weniger als Strom(produktion), man verbraucht keine Energie zum Aufheizen der Kochplatte, man kann genauer regeln und damit Energie sparen. Wo es keinen öffentlichen Gasanschluss gibt, lässt sich auch (ohne allzu große Schwierigkeiten) mit Flaschengas kochen.

 

Kühlen
1. Stellt man Speisen in den Kühlschrank, die noch warm sind, verbraucht er zusätzlichen Strom. Lässt man Tiefkühlkost im Kühlschrank auftauen, so spart das Strom.


2. Kühl- und Gefrierschränke sollten möglichst in kühlen Räumen, auf jeden Fall nicht neben Herd oder Heizung stehen. Stellt man sie in einen Raum, in dem die Umgebungstemperatur um ein Kühlgerät um 2 Grad niedriger ist, werden 12% Strom gespart.


3. Im Kühlschrank bildet sich mit der Zeit eine Reif- oder Eisschicht. Nicht sofort abtauen. Die Schicht wirkt sich nämlich erst ab einer Dicke von etwa 1 cm auf die Kühlwirkung und damit auf den Stromverbrauch aus. Häufiges Abtauen und erneutes Abkühlen des Kühlschranks dagegen kosten viel Strom.


4. Beim Kühlschrank wird aus dem Inneren Wärme abgezogen und nach außen an den Raum abgegeben. Wenn sich diese Wärme hinten am Kühlschrank staut und nicht abgeführt werden kann, muss die Kühlung entsprechend mehr arbeiten. Man kann bis zu 10% Strom sparen, wenn man bei Einbaugeräten die Lüftungsschlitze immer frei hält oder überhaupt erst dafür sorgt, dass die warme Luft hinter dem Kühlschrank gut abziehen kann.
5. Je tiefer die Temperatur in Kühlgeräten, desto mehr Stromverbrauch. Für Kühlschränke reichen plus 7 Grad, für Gefriergeräte minus 18 Grad. Am besten ausmessen!


6. Häufiges und langes Türöffnen bei Kühlgeräten führt zu Erwärmung im Inneren. Danach muss mit erhöhtem Stromverbrauch wieder abgekühlt werden. Geplantes Einlegen und Entnehmen von Speisen spart also Strom.


7. Beschädigte Türdichtungen an Kühlgeräten lassen warme Luft ins Innere gelangen. Die Kühlung muss dann mehr arbeiten und verbraucht unnötig Strom. Oft erkennt man die Undichtigkeit an erhöhter Reifbildung. Oder man legt im dunklen Zimmer eine Taschenlampe in den Kühlschrank. Es darf dann kein Licht nach außen dringen.


8. Wegen einem halben Pfund Butter und ein paar Eiern den Kühlschrank während des ganzen Urlaubs laufen zu lassen, lohnt wirklich nicht. Schaltet man den Kühlschrank vier Wochen aus (Tür offen lassen, damit es nicht "riecht"!), spart man 1/12 des Jahresstromverbrauchs. Manche Geräte verbrauchen etwas Strom, auch wenn sie ausgeschaltet sind. Am besten den Stecker ziehen.


9. Wer einen Gefrierschrank hat, braucht eigentlich kein Gefrierfach im Kühlschrank. Er spart mit einem Kühlschrank ohne Gefrierfach 20 bis 30% Strom.
10. Auch leerer Raum im Kühl- oder Gefrierschrank muss gekühlt werden. Wer zu große Geräte kauft, die dann meist halb leer stehen, verbraucht mehr Strom als nötig. In Gefrierschränken und -truhen kann man leeren Raum "beseitigen", wenn man Styroporstücke einlegt.


11. Eine Gefriertruhe braucht grundsätzlich etwa ein Drittel weniger Strom als ein Gefrierschrank. Das hängt mit der Bauart zusammen. Öffnet man die Gefrierschranktür, fällt die kalte (schwere) Luft sofort heraus und wird durch wärmere Raumluft ersetzt, die dann wieder neu abgekühlt werden muss. Da bei der Gefriertruhe die Türe oben liegt, kann die kalte Luft beim Öffnen nicht entweichen.

 

Wäschewaschen
1. Wenn die Trommel der Waschmaschine nicht voll ist, wird trotzdem die volle Menge an Strom und Wasser für den Waschgang verbraucht. Öko-, Spar- oder 1/2-Tasten täuschen. Bei solchen Programmen wird nicht die Hälfte, sondern etwa 3/4 an Strom und Wasser verbraucht.


2. Die heutigen Waschmittel sind so effektiv, dass sie auch bei niedrigeren Temperaturen sauber und hygienisch waschen.
Statt mit 95 Grad mit 60 Grad waschen: Stromersparnis etwa 1/3
Statt mit 60 Grad mit 30/40 Grad waschen: Stromersparnis etwa 2/3


3. Eine Vorwäsche ist bei den heutigen Waschmitteln nur in seltenen Ausnahmefällen nötig. Ohne Vorwäsche spart man etwa 15 % des Stroms und eine Menge Wasser und Waschmittel.


4. Wäschetrockner sind Stromfresser. Mit ihnen kann das Trocknen bis dreimal mehr Strom kosten als das Waschen.


5. Der meiste Strom beim Wäschewaschen wird für das Aufheizen des Wassers benötigt (ca. 80%). Wer die Möglichkeit hat, der Waschmaschine Warmwasser aus der Warmwasserleitung zuzuführen, spart viel Strom. Am besten, wenn das warme Wasser aus Solarkollektoren stammt.


6. Beim Kauf einer Waschmaschine sollte man genau auf den Stromverbrauch achten. Ist der Verbrauch bei einer Maschine z.B. um 0,4 kWh höher als bei einer anderen, kann das bei einer Lebensdauer von 15 Jahren die Stromkosten um 153,39 € erhöhen.

 

Bügeln
1. Alle besonderen Bügelgeräte verbrauchen wesentlich mehr Strom als das normale Dampfbügeleisen, eine Bügelmaschine z.B. bis zu fünfmal mehr. Und nebenbei: Für welche Wäsche sind die Sondergeräte wirklich geeignet? Wieviel Arbeitserleichterungen bringen sie wirklich?


2. Beim Bügeln lässt sich ein Drittel des Stroms sparen, wenn man zügig arbeitet: Wäsche geordnet zurechtlegen, Zusammenlegen erst nach dem Bügeln. Am meisten spart man, wenn man Unnötiges gar nicht bügelt. Mangelnde Hygiene bei ungebügelter Wäsche ist kein Grund, die ist schon durch das Waschmittel erreicht.

 

Licht
1. Bei einer durch einen Bewegungsmelder gesteuerten Beleuchtung wird viel unnötiger Strom verbraucht, wenn der Sensor falsch eingestellt ist.
Dauer: Das Licht leuchtet 10 Minuten, obwohl nur 20 Sekunden gebraucht werden.
Dämmerungsgrad: Der Sensor spricht schon tagsüber bei dunklem Wetter an.
Ausrichtung: Vorbeigehende Fußgänger lösen die Beleuchtung aus.


2. Wenn immer möglich: Energiesparlampen! Sie verbrauchen bei gleicher Lichtstärke nur ein Fünftel an Strom und halten sechsmal so lang wie normale Glühbirnen.


3. Eigentlich ganz einfach: Ausgeschaltete Lichter brauchen gar keinen Strom. Es lohnt sich, öfter mal dort auszuschalten, wo aus Gewohnheit oder Nachlässigkeit Lampen einfach so vor sich hinleuchten.

 

Radio/Fernsehen
1. Wenn der Fernseher auf Stand-by geschaltet ist, wird im Durchschnitt für das Stand-by genauso viel Strom benötigt wie für das Fernsehen selber.


2. Videorecorder sind im Durchschnitt 23 h am Tag auf stand-by geschaltet und werden nur 1 h genutzt. Die Stand-by-Schaltung benötigt dabei etwa die 15-fache Strommenge wie die eigentliche Benutzung des Recorders.


3. Durchschnittlicher Stromverbrauch und Kosten in einem Jahr, nur für den Stand- by-Betrieb:
Einschaltdauer: Jahresverbrauch: Jahreskosten:
PC mit Farbmonitor 8 h mal 220 Tagen 162 kWh 21,54 €
Laserdrucker 8 h mal 220 Tagen 132 kWh 17,55 €
Fotokopierer 8 h mal 220 Tagen 123 kWh 16,35 €
Anrufbeantworter Dauerbetrieb 26 kWh 3,46 €
Farbfernseher 20 h täglich Stand-by 35 kWh 4,65 €
Fernsehantenne Dauerbetrieb 35 kWh 4,65 €
Videorecorder 23 h täglich Stand-by 101 kWh 8,31 €
Kompakt-Stereoanlage 20 h täglich Stand-by 102 kWh 13,56 €
Elektronikuhren (Kaffeemaschine, Mikrowelle, Elektroherd) Dauerbetrieb 18 bis 53 kWh 2,48 € bis 7,05 €


4. Manche Geräte (Radio, Videorecorder, Drucker,...) verbrauchen auch dann Strom, wenn sie ausgeschaltet sind. Ganz einfach: Man schließt diese Geräte über eine Steckerleiste mit Kippschalter an. Ist der ausgeschaltet, dann fließt wirklich kein Strom mehr.

 

Weitere Geräte
1. Beim Staubsauger entscheidet nicht die Motorleistung, sondern die Saugleistung. Es gibt heute Geräte, die mit 750 Watt die gleiche Saugleistung erreichen wie herkömmliche Geräte mit 1100 Watt.


2. Elektrische Heizgeräte zum Wärmen von Räumen sind ausgemachte Stromschlucker. Strom ist einfach viel zu wertvoll zum Verheizen.


3. Umwälzpumpen für Heizung und Brauchwasser haben oft mehrere Leistungsstufen. Vielleicht reicht eine Stufe niedriger. Der Stromverbrauch sinkt. (Und vielleicht werden sogar die unangenehmen Heizungsgeräusche geringer.)


4. Nachtspeicheröfen werden zwar mit billigem Nachtstrom aufgeheizt, verbrauchen aber viel Strom. Das bedeutet: hoher Rohstoffverbrauch und starke Umweltverschmutzung bei der Stromproduktion. Grundsätzlich gilt: Mit Strom zu heizen ist energetisch so unsinnig wie weiche Butter mit der Kreissäge zu schneiden.