Bericht der Vilsbiburger Zeitung vom 24.10.2005

Bericht der Vilsbiburger Zeitung vom 24.10.2005

 

Wilde Gesellen am Rettenbach

 

Kinder bauen unter Anleitung Tierskulpturen für den Naturerfahrungsraum

 

Vilsbiburg. Bereits vor drei Jahren entstand der Naturerfahrungsraum Rettenbach in der Rombachstraße, doch seit kurzem gibt es eine neue Attraktion zu bestaunen: Tierskulpturen aus Naturmaterialien. Initiator des Naturerfahrungsraums, Robert Beringer, hat im Rahmen des Workshops "Wilde Gesellen" zusammen mit Kindern verschiedene Tierskulpturen angefertigt und sie am neu angelegten Biotop am Rettenbach aufgestellt.

 

In Zusammenarbeit mit der Werkstatt-Galerie Zebra wurde unter fachmännischer Anleitung gehämmert, gebohrt und geschraubt. Und schon bald waren die ersten Konturen zu erkennen. Mit viel Freude und Kreativität waren die Kinder dabei, auch als es schließlich ans Gestalten der Kreaturen ging. Moos und Rinde wurden zu Fellen, aus Getreideähren entstanden Zöpfe, Wurzelstücke wurden zu Geweihen umfunktioniert, bis die Kinder schließlich mit ihren Tierskulpturen, wie zum Beispiel einem Hirsch mit einem mächtigen Geweih, zufrieden waren. Robert Beringer ist der Impulsgeber für den Naturerfahrungsraum Rettenbach und ist viel im ökologischen Bereich tätig. "Naturerfahrungsräume verbinden die Vorteile einer ökologischen Aufwertung und der Erhöhung heimischer Artenvielfalt mit Aspekten der Naherholung und einer verbesserten Aktionraumqualität", stellt er die Vorzüge der Umgestaltung am Rettenbach vor.


Vor allem auch für Schulen ist dieser Erlebnispfad eine ideale Gelegenheit zur Umweltbildung vor Ort. So können Schüler ihren Bewegungsdrang ausleben und bekommen gleichzeitig Wissen vermittelt. Von Mai bis Oktober konnte jeder Besucher an einer Ralley teilnehmen. Es lagen Bögen mit Fragen aus, die es richtig zu beantworten galt. "Bei der Ralley "Lebensraum Hecke" haben sich fast 40 Schulklassen beteiligt", zeigt sich Beringer erfreut und ist zufrieden, dass der Naturerfahrungsraum so gut angenommen wird. Doch nicht nur für Schulklassen ist der Naturerfahrungsraum interessant. Er bietet einen idyllischen Raum für Spaziergänger, die nicht nur eine gedankenlose Wanderung machen wollen, sondern Lust haben, auch etwas über die Natur zu erfahren.


Auch für den Winter ist eine besondere Attraktion zu erwarten: Auf dem neu angelegten Biotop, das 40 Meter lang und 15 Meter breit ist, kann man Schlittschuh laufen und Eisstock schießen. Weiter plant Beringer, einen Holzpavillon aufzustellen, der Schutz vor Regen bietet. Auch Bänke und Tische sollen aufgestellt werden, damit man dort picknicken kann.


"Der Naturerfahrungsraum ist multifunktional. Mit der gesamten Umgestaltung versuche ich, ein kleines Idyll zu schaffen", erzählt Beringer über seine Ziele. Er will sowohl versuchen, die Artenvielfalt zu erhalten, als auch Menschen zu animieren, auf die Natur und ihre Bedürfnisse zu achten und sagt: "Naturerfahrungsräume bieten die Gelegenheit, Natur alltäglich zu genießen, zu erfahren und zu erleben."